„Fake News“ aus Darmstadt? Keine Betroffenheit des Windkraftvorhabens durch Eulenhorst???
Der Regierungssprecher des Regierungspräsidiums Darmstadt, Dieter Ohl, verbreitetet hinsichtlich der Zerstörung des Eulenhorstes am Stillfüssel eine äußerst bemerkenswerte Sicht der Dinge: Er wird mit folgenden Worten in der Presse zitiert.
„Dass in diesem Bereich, in dem sich der Fall abspielte, eine Absuche erfolgte, war nicht vom RP vorgegeben, da diese Fläche nicht in dem Gebiet liegt, die von dem genehmigten Windkraftvorhaben betroffen ist. Unsere baubiologische Begleitung betrifft nur die Flächen, die vom Windkraftvorhaben betroffen sind“
Diese Aussage zu einer mangelnden Betroffenheit führt den unbedarften Leser in die Irre: Der zerstörte Vogelhorst befand sich nicht weit entfernt von der geplanten WEA 3. Er lag mitten im vom Windkraftvorhaben betroffenen Gebiet. Laut geltendem Artenschutzrecht darf rund um einen Eulenhorst in einem Radius von 1 km keine Windkraftanlage gebaut werden. Die 5 genehmigten Anlagen liegen innerhalb des Radius von 1 km um den Eulenhorst. Was ein Glück für den Nachhaltigkeits Ökostromanbieter ENTEGA, dass der eigene Artenschutz Gutachter, der schon den Schwarzsstorch nicht finden konnte auch die Eulen übersehen hatte – und was ein Glück für die ENTEGA dass der Eulenhorst aus versehen von den eigenen Subunternehmern zerstört wurde.
05.02.2017 Bürgerinitiative Siedelsbrunn / Ulfenbachtal; WEA-Bau am Stillfüssel
Vogelhorst am Stillfüssel zerstört. Anzeige gegen Regierungspräsidium Darmstadt erstattet.
Pressemitteilung der BI Gegenwind Siedelsbrunn und Ulfenbachtal vom 5.12.2017
Eulenhorst am Stillfüssel zerstört. Anzeige gegen Regierungspräsidium Darmstadt erstattet
Dr. Glatzl, der Anwalt der Bürgerinitiativen BI Gegenwind Siedelsbrunn und Ulfenbachtal schreibt im Namen der von ihm vertretenen Bürgerinaititiven am heutigen Sonntag, dem 5.2.2017:
„Die Windkraftanlagen [am Stillfüssel] wurden am 30. Dezember 2016 in einer Nacht-und-Nebel-Aktion genehmigt, obwohl weitere Einwendungen gegen das Bauvorhaben eingereicht wurden. Diese wurden offensichtlich ohne weitere Prüfung unberücksichtigt gelassen. Die Genehmigung erfolgte damit entgegen allen naturschutzrechtlichen Vorgaben, da seitens der von mir vertretenen Bürgerinitiativen ein Schwarzstorchhorst in unmitelbarer Nähe zu den geplanten Windkraftanlagen aufgefunden wurde (Fund wurde von der staatlichen Vogelschutzwarte in Hessen bestätigt) und der gutachterliche Nachweis eines – die Genehmigung ausschließenden – Revierzentrums des Schwarzstorches gelungen war.
Gegen die entsprechende Genehmigung wurde form- und fristgerecht Klage beim Verwaltungsgericht Darmstadt erhoben. Ein vorläufiger Bau- und Rodungsstop ist beantragt.
In den Auflagen des Genehmigungsbescheides des Regierungspräsidiums Darmstadt ist eine baubiologische Begleitung gefordert. Das hierfür vom Betreiber (Entega regenerativ GmbH) beauftragte Büro hat nun am 31. Januar 2017 einen Bruthorst eines Uhus oder Waldohreule offensichtlich bewußt zerstört. Beide Vogelarten sind in Deutschland und in der EU streng geschützt und Bruthorste dürfen nicht angetastet werden. Das Vorgehen des vom Betreiber beauftragten Büros sollte zunächst vertuscht werden. Dies läßt sich aus den Telefonaten mit der Büroleitung und der oberen Naturschutzbehörde entnehmen, die über den Vorgang hinweggehen wollten und eine Fortsetzung der Arbeiten zunächst billigten und anordneten. Dank der Aufmerksamkeit der Bürgerinitiativen konnte jedoch die Polizei eingeschaltet werden. Erst nach polizeilicher Aufnahme des Schadens (siehe Foto) änderte die obere Naturschutzbehörde am Regierungspräsidium Darmstadt seine bisherige Auffassung, daß die Horstzerstörung unerheblich sei und verfügte darauf dann aber Einstellung der Arbeiten.
Gegen die betreffenden Mitarbeiter des Büros sowie gegen die obere Naturschutzbehörde wurde durch die Bürgerinitiativen Strafanzeige wegen eines Verstoßes gegen das Bundesnaturschutzgesetz erhoben. Den Bürgerinitiativen stellt sich die Frage, ob hier möglicherweise sogar mit Absicht ein artenschutzrelevanter Bruthorst zum Verschwinden gebracht werden sollte, um diesen für die geplanten Bauarbeiten aus dem Weg zu haben. Hier hoffen die Bürgerinitiativen auf Aufklärung durch die zuständige Staatsanwaltschaft und die untere Naturschutzbehörde…“
Am Sonntag, dem 5. Februar 2017 findet eine gemeinsame Sternwanderung der BI Lebenswerter Odenwald (Heiligkreuzsteinach) , BI Gegenwind Ulfenbachtal und BI Siedelsbrunn zum ADLERSTEIN / Nähe Schönbrunn statt. Um zu zeigen, dass das Interesse an den aktuellen Geschehnissen am Stillfüssel in der Bevölkerung groß ist wäre es toll, wenn möglichst viele Mitbürgerinnen und Mitbürger an dieser Wanderung teilnehmen würden. Bitte ausreichend Verpflegung mitbringen.
BI Lebenswerter Odenwald und BI Rettet den Odenwald – für die Heiligkreuzsteinacher, Eiterbacher und Heidelberger
Bushaltestelle Kreuz Zeit: 11.00 Uhr BI Ulfenbachtal; Die Bushaltestelle “ Kreuz “ Koordinaten: 49.528986° 8.865042° ist im Ortsteil Unter-Schönmattenwag. Es ist die erste Bushaltestelle wenn man von Richtung Ober-Schönmattenwag kommt. Wir haben hier leider nicht die Möglichkeit einen Wanderparkplatz anzusteuern. GPS
Alle Gruppen treffen sich gegen 13.00 Uhr beim Adlerstein.
Viele Grüße
von den Bürgerinitaitiven Siedelsbrunn/Ulfenbachtal/Lebenswerter Odenwald/Rettet den Odenwald
19.01.2017 Ruhrkultour:
ENERGIEWENDE: “Aktion Abendsonne” und ein unrühmlicher Neujahrsempfang der Grünen im Odenwald
Am Sonntag, den 15. Januar, beteiligten sich nicht nur geladene Gäste am Neujahresempfang der Partei Bündnis 90/Die Grünen in Erbach im Odenwald. Vor der Werner-Borchers-Halle hatten sich bereits etwa 200 Windkraftgegner der Schutzgemeinschaft “Rettet den Odenwald” versammelt und machten ihrem Ärger über eine fragwürdige Bewilligung des Regierungspräsidiums Darmstadt (RP Darmstadt) zum Bau von fünf Windkraftanlagen Luft.
ERBACH - Das war kein Neujahrsempfang wie immer: Lautstarker Protest von Windkraftgegnern begleitete die Versammlung der Odenwälder Grünen am Sonntag in Erbach. Prominenter Gast der Veranstaltung war Katrin Göring-Eckardt, Fraktionsvorsitzende der Grünen im Bundestag.
Stille Demo zum Neujahrsempfang in Wald-Michelbach
Auszug aus den Postings der BIs vor Ort:
„… Gestern Abend haben zum Neujahrsempfang der Gemeinde Wald-Michelbach die BIs die Besucher vor der Halle auf die geplante Schändung und Zerstörung des Stillfüssels durch die ENTEGA hingewiesen. Die Aktion fand bei sehr vielen Besuchern Zustimmung. Immer wieder wurde beim Durchgang der Daumen nach oben gezeigt …“
28.09.2016
Windenergie: Bürgerinitiativen Gegenwind Siedelsbrunn & Ulfenbachtal nehmen Stellung zu diversen Pressemitteilungen zum geplanten Windindustriepark „Stillfüssel“
WALD-MICHELBACH. Die Bürgerinitiativen (BI) sind zuversichtlich den Bau der sechs beantragten Windenergieanlagen (WEA) auf dem Höhenrücken Stillfüssel verhindern zu können. Wie bekannt möchte dort die Entega Regenerativ GmbH in enger Zusammenarbeit mit der Gemeinde Wald-Michelbach einen Windindustriepark im naturbelassenen Eiterbachtal errichten.
29.10.2015: Aus dem aktuellen Flyer der Bürgerinitiative Heidelberg:
Energiewende ohne Klimaschutz: Grundlegende Problem bei Übertragungstechnik, Lastmanagement und Speichertechnologie sind die Ursache dafür, dass die Windenergie nicht wie gedacht genutzt wird: Nicht Atom- oder Kohlekraftwerken werden ersetzt, sondern die CO2 armen Gaskraft-werke; bei Windwetterlagen wird immer mehr Überschussstrom in die Nachbarländer verschenkt. Die Folge: Auch dort werden die Gaskraftwerke verdrängt. Der Ausbau der Windkraft ist unter diesen Rahmenbedingungen für den Klimaschutz nutzlos und hat paradoxerweise die Kohleverstromung bestärkt statt sie zu ersetzen. Solange diese Konstruktionsfehler der Energiewende nicht gelöst sind, zerstören wir unsere Heimat sinnlos und irreversibel und bewirken dabei noch eine Steigerung der Co2 Emissionen....